Hildegard Wortmann ist Vorständin bei Audi. Sie ist eine passionierte Leaderin, die wenig auf Hierarchien, dafür viel auf Vertrauen setzt. Und auf Nahbarkeit – für die sich die Top-Managerin sogar Slots im Kalender freihält.
Frau Wortmann, ein Zwischenfazit nach einem Jahr Corona: Welche Ihrer Qualitäten als Managerin und Führungskraft hat sich während der Pandemie bisher als besonders wichtig erwiesen?
Das waren vor allem zwei Aspekte. Erstens haben wir im Vorstand sehr schnell reagiert. Wir mussten Entscheidungswege verkürzen, konnten sie nicht mehr durch einzelne Gremien tragen. Jede/r musste eigenständig Programme entwickeln und umsetzen, also in die volle Verantwortung gehen. Und gleichzeitig die anderen machen lassen, ohne alle Details zu kennen. Das hat viel mit Vertrauen und Loslassen zu tun. Diese Arbeitsweise liegt mir: zu den eigenen Themen stehen, ohne die ständige Rückversicherung von außen. Die Verantwortung ist dann viel sichtbarer, und das erfordert Mut.