1. Selbstreflektion
Los geht’s mit Ihnen – was ist ihnen wichtig beim Kennenlernen? Was soll das Team, ihre Führungskraft, die Kolleg:innen über Sie erfahren? Was möchten Sie von ihnen erfahren? Hier kann es sowohl um Professionelles als auch Persönliches gehen. Egal, ob Sie noch niemanden kennen, einige im Team oder sogar alle als ehemaliges Teammitglied - nehmen Sie sich Zeit, sich Antworten bzw. Fragen an das Team zu überlegen.
2. Ihre Vorstellung vor dem gesamten Team
Der erste Eindruck ist ganz entscheidend. Daher geht es am ersten Tag darum, dass das Team einen guten, stimmigen ersten Eindruck von Ihnen bekommt. Klären Sie vorher mit ihrer eigenen Führungskraft, dass ein gemeinsames Team Meeting organisiert ist, bei dem er/sie Sie dem Team vorstellt. Im Anschluss können Sie sich allen vorstellen und das Team sich Ihnen gegenüber.
Sie können auch gleich eine Einstiegsrede halten, ich nenne es immer gerne das „Leader-Manifest“. Darin geht es um ihren bisherigen Werdegang und auch, worauf Sie sich in der Zusammenarbeit mit dem Team freuen. Für Ihr Leader-Manifest können Ihnen folgende Fragen eine weitere Anregung geben:
In manchen Organisationen ist es sogar Brauch, dass neue Führungskräfte einen One-Pager über sich erstellen, wie man gut mit ihnen zusammen arbeiten kann und an das Team verteilen.
3. Ihre Teammitglieder in 1:1s kennenlernen
Obwohl in den ersten Wochen sicher viel los sein wird, empfehle ich, dass Sie sich die Zeit für ausführliche Kennenlerngespräche mit jedem einzelnen Teammitglied nehmen. Meinen Coachees beschreibe ich es immer als eine Art „Investition in die Zukunft“ – je besser man sich kennt, umso mehr Vertrauen gibt es und desto schneller werden später Entscheidungen getroffen und Themen umgesetzt. Kleiner Tipp am Rande: Für alle, die mehr zu der Wichtigkeit von Vertrauen in Teams lesen möchten, empfehle ich das Buch „Schnelligkeit durch Vertrauen“.
Zurück zu den 1:1s... Das Ziel des 60-minütigen 1:1 Treffens ist, dass sowohl Sie die einzelnen Teammitglieder kennenlernen, als auch sie Sie! Hier ein paar Fragen an ihren Gegenüber, die Sie als Leitfaden für das 1:1 Kennenlerngespräch nutzen können:
4. Das Team als Ganzes kennenlernen
Nun hat das Team Sie kennengelernt und Sie haben mit jedem/r im Team einen ersten Kontakt aufgebaut. Als dritten Schritt des Kennenlernens bietet sich ein Teamworkshop an. Hier geht es um euch alle zusammen im Teamgefüge, jetzt, wo Sie als „neues Element“ ins Team dazugekommen sind. Dazu mehr in der nächsten First-Time Leader Kolumne, in der es um den ersten Teamworkshop gehen wird!
5. Kennenlernen mit ihrer Führungskraft & Kolleg:innen
Nicht nur ihr Team möchte Sie sicher kennenlernen, vielleicht sind auch ihre eigene Führungskraft und/oder die Kolleg:innen, die Parallelteams leiten, neugierig auf Sie.
Nutzen Sie die Anfangszeit, um ihre Führungskraft und seine/ihre Erwartungshaltung kennenzulernen:
Diese Fragen können Sie für die Kennenlerngespräche mit ihren Peers anpassen.
Auch wenn sich das nach ein bisschen viel „Kennenlern-Schi Schi“ anhört, die Chance, eine gute Vertrauensbasis im Team und darüber hinaus aufzubauen, gibt es vor allem am Anfang. Ich hoffe, diese Tipps werden Ihnen helfen, sie zu nutzen!
Über die Autorin:
Katrin Grunwald ist Teamentwicklerin und Coach für First-Time Leader. Als Gründerin der Beratung „The Globe Team“ in München begleitet sie angehende Führungskräfte bei einem erfolgreichen Start in die erste Führungsrolle und Teams weltweit dabei, besser zusammenzuarbeiten. Sie wird in ihrer Kolumne konkrete Tipps und Tricks aus ihrer Erfahrung in europäischen Konzernen, Start-Ups, Regierungsorganisationen und NGOs teilen. Für alle, die auf dem Sprung in die erste Führungsrolle und darüber hinaus sind.